Montag, 20. Juni 2016

Rezension - die Töchter von Rosengarten

Autor: Gudrun Maria Krickl

Verlag: Silberburg

ISBN: 978-3-8425-1465-2

Erscheinungsjahr: 2016

Preis: 14,90 €

Seiten: 399

Inhalt:
Maria und ihre Schwester Ebba leben gut behütet auf dem Hof ihres Vaters - dem Gut Rosengarten. Der Regimentführer Janek von Schwanenberg kämpft mit seinen Soldaten im Krieg, wird schwer verwundet und aus dem Grund auf dem Hof von Maries Familie gebracht. Sie pflegt ihn gesund, die zwei verlieben sich ineinander. Doch da draußen herrscht Krieg. Ein Tuch von Tod, Angst, Verzweiflung, Misstrauen, Hass und Sehnsucht legt sich über das ausgebeutete Land. Und im Krieg gehen sehr viele Träume, Wünsche nicht in Erfüllung.

Meine Meinung:
Die Autorin, Gudrun Maria Krickl, lässt uns direkt auf der ersten Seite an der Sache teilhaben die sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch zieht: dem 30 jährigen Krieg.
Ich stieß auf Angst, Schmerz, Hass und dem Drang zu überleben. Ganz zu Anfang begegnete ich der Familie von Rosengarten. Eine durchaus freundliche, nette und hilfsbereite Familie. Der Krieg steht bei ihnen vor der Tür, doch bisher blieb das Gut verschont. An genau diesem Ort macht Janek mit seinen Freunden halt. Kurz darauf ist er durch seine Verletzung niedergestreckt und Marie - die älteste Tochter des Hofs . pflegt ihn mit Conrads Hilfe - einem Knecht - gesund. Während der Zeit verlieben die Beiden sich ineinander. Doch durch den langanhaltenden Krieg gibt es für die Beiden keine Chance auf Glück - vorerst.

Ansonsten lernte ich zu Beginn einige der Politiker kennen - und ihre Art zu denken. Da ich viel Geschichte lese und mich auch mit den Zahlen recht gut auskenne gab es für mich ein paar interessante Informationen. Mir ist klar wie verwirrend diese ganzen Begriffe und Ausführungen sein können. Darum bin ich dankbar bei mir ein paar Lücken füllen zu können.
Im ganzen Buch gibt es immer wieder Kampfszenen die mich berührt haben. Ja ich bin dankbar, dass es bei uns im Moment ruhig ist.

Gefühle und Misstrauen zwischen den zwei Schwestern. Politische Gespräche die über alles entscheiden sollen. Und natürlich darf bei der ganzen Sache ein Verräter nicht fehlen. Immer wieder landet man bei dieser einen Person die darauf aus ist allen anderen zu schaden um das zu erhalten was sie haben will. Dafür gibt er auch mal über Leichen.
In diesem Buch gibt es erstaunlich wenig Charaktere die mir von Anfang an unsympathisch waren. Der Verräter gehört natürlich dazu, so wie einer der Bündnispartner von Eberhard von Württemberg. Der schwedische Kanzler hat sich da ebenfalls mit eingereiht ohne es zu merken. Mich hat an ihm gestört, dass er die Schweden die in Deutschland kämpften einfach ihrem Schicksal überlassen hat. Frei nach dem Motto: Nach mir die Sintflut.
Ja ich weiß so denken viele, doch darum fallen die Leute bei mir in der Sympathie sehr tief. Das ist meine Ansicht.
Was haben wir da noch.
Bis etwa zur Mitte des Buches kommt Ebba leider nicht so gut bei mir weg. Ich bin mir bewusst, dass sie noch sehr jung ist, doch deshalb muss man nicht die Warnungen anderer total in den Wind schießen. Wohin das führt habe ich ja gesehen. Später macht sie das aber alles wieder weg.
Ich mag die Beschreibungen aus dem herrschaftlichen Schloss und bei Hof. Gerade diese Dinge, diese Details machen für mich den Charme eines guten historischen Romans aus. Mich interessiert auch gerade so etwas. Und hier bin ich einfach auf meine Kosten gekommen. Auch dieser Gegensatz Schlachtfeld - Schloss war super gemacht und hat mir sehr gut gefallen. Überhaupt bin ich nur so durch die Seiten geflogen. Der Roman lies sich super leicht lesen. Flüssig, spannend, interessant. Bis zur letzten Seite.
Ich war ganz überrascht als ich im letzten Kapitel angekommen bin. In meinen Augen ging das viel zu schnell.

Für den ersten historischen Roman der Autorin finde ich das vorliegende Buch ein super Debüt.
Jeder Charakter hat seine Feinheiten. Eine Eigenart die ihn oder sie hervorstechen lässt. Einzigartig macht. Mir hat die Liebesgeschichte zwischen Marie und Janek sehr gut gefallen. Es dauerte, wurde auf die Probe gestellt und es war nicht die Hauptgeschichte.
Dieses Gespür fehlt vielen Autoren, was sehr schade ist. Doch Gudrun Maria Krickl hat das super hinbekommen. Viele interessante Themen miteinander verwoben, die Spannung bist zum Schluss aufrecht gehalten und mir ein gutes Bild der damaligen Zeit vermittelt.

Voll verdient verteile ich 5 Flocken.

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