Donnerstag, 13. Juli 2017

Rezension – der Duft von Schokolade

Autor: Ewald Arenz

Verlag: dtv

ISBN: 978-3-423-13808-6

Erschienen: 2007

Preis: 8,90 €        
     
Seiten: 269


Inhalt:
Der Leutnant August Liebeskind beendet seine militärische Laufbahn und weiß nicht so ganz was er mit sich anfangen soll. Das Einzige was er fest gemacht hat: Im Oktober tritt er in der Firma seines Onkels eine Stelle als Einkäufer an. Für Zutaten zum Schokolade erstellen. Denn der Onkel hat eine Schokoladenfabrik.
Aber da ist noch der Sommer und in der Zeit dazwischen lernt August Elena kennen.

Meine Meinung:
Die Geschichte war schön detailliert geschrieben und hat bei mir für einen großen Schokoladenhunger gesorgt, aber beide Protagonisten war mir unsympathisch.
Ewald Arenz hat eine wunderbare Hommage für die Schokolade geschrieben. Ein kleines Denkmal für eine der schönsten Sachen auf Erden. Detailliert, interessant. Ganz genau um einem klar zu machen wie wichtig die richtigen Zutaten für jedes Rezept sind. Der Autor spielt aber nicht nur mit unserem Geschmackssinn, sondern auch mit der Nase.
August hat einen unheimlich sensiblen Geruchssinn der nicht nur Menschen oder Orte am Geruch unterscheiden kann, sondern auch Dinge vorhersieht. Oder soll ich besser sagen vorher riecht?
Es gibt ein paar Momente im Buch wo seine Nase August das Leben rettet. Wie genau möchte ich euch hier nicht sagen, doch es war sehr seltsam.
Ich mag Schokolade und Soldaten. Und darum war ich so unheimlich gespannt wie das zusammen passt. Das als I-Tüpfelchen eine Frau mit dabei ist habe ich so hingenommen. Es war sehr interessant und hat mich zum Nachdenken gebracht, denn wenn ich genau darüber nachdenke sind wir sowohl für Düfte als auch Gerüche empfänglich. Die Beschreibungen und Bilder waren so facettenreich, dass ich alles genau vor Augen hatte.
Doch Elena war mir schon unsympathisch als sie das erste Mal beschrieben wurde. Mag sein, dass es vom Autoren so geplant ist. Doch selten gab es ein Pärchen das mir tatsächlich zuwider war.
Elena ist die Große, Unnahbare die sich verführen lässt mit Schokolade jedoch nur für den Moment lebt. Und August... Nun sobald er Elena kennen lernt hat sie – und nur sie – größte Priorität. Er vergisst alles um sich herum. Achtet kaum auf andere, vernachlässigt seine Arbeit und lebt nur für den Moment um sie zu sehen. Bei allem was er tut will er es Elena recht machen. Er möchte sie sehen und gibt sich vollkommen mit der Rolle als verheimlichter Geliebter – den die Dame ist ja verheiratet – zufrieden. Sie sagt ihm sehr lange nicht einmal das sie ihn liebt und meint immer nur: „Begnüge dich mit dem was du jetzt von mir hast.“
Was sich aber leider nicht bessert.

SPOILER
Nachdem sie scheinbar gestorben ist und er sich für eine andere Frau zu interessieren beginnt, die ihn auch sehr mag, taucht sie in einer anderen Stadt wieder auf und bringt ihn vollkommen durcheinander. Er lässt die Andere junge Frau im Stich und kehrt zu Elena zurück. Dabei hatte er sich gerade damit abgefunden, dass sie tot ist.
August ist auch sehr wütend, doch von ihr kommt nur ein Lächeln auf seine Vorwürfe und er ist wieder ganz der ihre. Tut mir Leid, aber dafür hatte ich einfach kein Verständnis. Sie hat ihn nicht besser als einen Hund behandelt. Ich wollte ihr irgendwann nur noch weh tun.
SPOILER ENDE

Beendet habe ich das Buch wirklich nur, weil mich die Details zur Herstellung der Schokolade gefesselt haben.
Also was die Rezepte und die Details dazu hergibt eine richtig schöne Geschichte, aber was diese Beziehung anging… nein das ging wirklich gar nicht.
Am sympathischsten war mir Louise, eine junge Schauspielerin, die später auch am meisten zu verlieren hat was ich echt unfair fand. Und ja sie war ‚nur‘ ein Nebencharakter.
Die Bewertung fällt mir unheimlich schwer und deshalb lasse ich es tatsächlich bleiben.
Ihr müsst die Geschichte selbst entdecken und danach entscheiden ob und wie sie euch gefällt. Was Anderes kann ich leider nicht schreiben.

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