Donnerstag, 11. August 2016

Rezension - Das Leben adeliger Frauen

Autor: Martina Winkelhofer

Verlag: Hayman

ISBN: 978-3-85218-892-8

Erscheinungsjahr: 2009

Preis: 9,99 €

Seiten: 254

Inhalt:
Geburt, Kindheit, heranwachsen, Debüt, Ehe, Kinder, Frau, Witwe. Der Weg der Frauen im Adel gleicht einer geraden, komplett durchdachten Linie. Ob die allerdings immer gut ist, was für Auswirkungen ausbrechen hat und wie mit Kuckuckskindern umgegangen wird erklärt die Autorin in diesem Buch sehr genau.

Meine Meinung:
Die Frau in der hohen Gesellschaft hat eine einzige Aufgabe: Heiraten und ganz viele Kinder bekommen.
Ehen entstanden zur Erweiterung des Vermögens, nicht um glücklich zu werden. Falls das doch zu traf war es ein angenehmer Nebeneffekt. Scheidungen kamen nicht in Frage. Bis das der Tod euch scheidet ist wörtlich zu nehmen und sowohl Witwen als auch unverheiratete Frauen waren gut versorgt.
"Alter verdient Respekt" Das ist nur eine der Aussagen des Buches und zusammen mit ein paar anderen zeigt der Inhalt des Buches etwas das vielen der heutigen Menschen verloren gegangen ist.
In der damaligen Zeit waren Besuche, Familie und natürlich das Geld wichtige Bestandteile des öffentlichen Lebens. Doch den Adel machte noch etwas anderes aus: Respekt, Manieren und gute Erziehung!
Davon kann sich die ein oder andere Person ein gehöriges Stück abschneiden. In der heutigen Zeit nimmt das leider immer mehr ab.
Martina Winkelhofer zieht uns so weit es geht in das Leben der Frauen hinein und durchleuchtet alle Lebensphasen mit guten Beispielen so gut es geht.

Die wohl schwierigste Phase ist das Debüt und der dahinterstehende Wunsch der Familie ihr Kind so schnell wie möglich an den höchst stehenden zu verheiraten. Die Frauen gehen jeden Kandidaten genau durch, kontrollieren sein Umfeld und wenn er nicht der Älteste oder Zweitgeborene ist scheidet er  sofort aus. Denn das Geld muss vermehrt, die Tochter gut versorgt werden. Ihrem Stand entsprechend. Bloss nicht darunter.

Auf den jungen Frauen lastet ein unheimlicher Druck von allen Seiten. Wer nach ein, zwei Saisons noch immer nicht verheiratet ist gilt als alt und unscheinbar. Oder zu schwierig.
Diese jungen Frauen suchen dann selbst Hände ringend nach einem Mann und nehmen den Antrag ohne nachzudenken an. Nur nicht als alleinstehende Frau enden. Das war ihre größte Sorge.
Allerdings wird das in der Ehe ja nicht besser. Nun wird erwartet, dass sie sich ihrer Pflichten bewusst ist, das Haus führt UND sich schnell Kinder einfinden.

Bis heute gilt: "Ein Kind muss, zwei sind besser, drei ist einer in Reserve. Je mehr desto besser."
Bei den heutigen Königen und Kronprinzessin/-prinzessinnen ist dies das kleinste Problem. Und doch gucken alle den Frauen auf den Bauch ob sich da nicht weiterer Nachwuchs ankündigt. Und am schlimmsten trifft es momentan Stephanie von Luxemburg. Die Frau des Herzogs. Drei Jahre Ehe, aber noch kein Kind. Sie tut mir leid, denn diese Blicke werden erst nachlassen wenn ein Baby unterwegs ist.

Auch wenn viele über den Adel schimpfen, soll die Tradition eingehalten werden und dazu gehört ein Stammhalter.
Fehlt der leckt sich der Nächste die Finger mit dem Gedanken: "Danach bin ich dran."
Beim Lesen habe ich viele Parallelen zu heute gezogen. Und gerade die Werte die verloren gehen tun mir weh,

Welches Thema mir in dem Buch besonders gut gefallen hat war "Krankheiten", "Verwitwet" und "unverheiratet".
Ich war positiv überrascht diese Themen auch zu finden. Zwar waren sie kürzer als die Anderen, aber doch so detailliert, das mein Wissen auf dem Gebiet einen guten Schub erhalten hat.
Überhaupt - wie man an der Länge sicher sehen kann - hat mir das ganze Buch sehr gut gefallen. Ich bin froh es bekommen zu haben und kann es ohne Bedenken an jeden weiter empfehlen der sich für das Leben der Frauen und der Monarchie, zur Zeit Kaiser Franz Joseph I. und Karl I., interessiert.


5 Flocken!

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