Sonntag, 7. Mai 2017

Rezension - die Tuchvilla

Autor: Anne Jacobs

Verlag:  blanvalet

ISBN:  978-3-442-38137-1

Erschienen:  2015

Preis: 9,99 €

Seiten:  700

Band: 1

Zitat: „Weshalb darf ich nicht fortgehen?“ (S. 348, Z. 16)

Inhalt:
Die junge Marie bekommt in der Tuchvilla eine Stellung als Küchenmagd und tritt sie auch an. Dabei lernt sie die Familie Melzer – der die Tuchvilla gehört – kennen. Zuerst muss sie ihren Platz in der Hausordnung finden und akzeptieren.
Was allerdings nicht so einfach ist, denn nicht alle sind ihr gewogen. Dazu versucht Marie noch dem Geheimnis ihrer Vergangenheit auf die Spur zu kommen.
Die Familie Melzer hat andere Sorgen als ein Küchenmädchen. Für sie ist es wichtig die jüngste Tochter in die Gesellschaft einzuführen und den Erben Paul zu verheiraten.

Meine Meinung:
Endlich wieder ein Buch in dem es vor Liebe, Lügen, Intrigen, Machtspielen und Geheimnissen nur so wimmelt.
Für ihre Stellung ist Marie zwar zu selbstbewusst, doch trotzdem mochte ich sie sehr gerne. Sie weiß was sie will, steht zu ihrer Herkunft und lässt sich nicht in eine dumme und gefährliche Situation bringen, die sie ihre Stelle kostet.
Viele Angestellte sehen auf sie herab, weshalb es schwer  ist den richtigen Platz zu finden. Das hätte wohl auch noch länger gedauert, wenn nicht Kitty – die jüngste Haustochter – auf sie aufmerksam geworden wäre. Sie holt Marie aus der Küche und Frau Melzer hebt sie später noch höher in die Rangfolge des Hauses.
Komm ich aber gerade mal zur Familie des Hauses:
Herr Melzer ist ein angesehener Unternehmer, der seine Firma mit ruhiger, aber harter Hand führt und sich nicht in die Arbeit reden lässt. Erst recht nicht von seinem Sohn und Erben.
Frau Melzer liebt ihre drei Kinder über alles, ihren Mann und will sie alle glücklich sehen. Was nicht so leicht ist. Sie gibt viel auf Disziplin, Höflichkeit und Konversation. Was ihre jüngste Tochter noch lernen muss.
Elisabeth Melzer ist das älteste Kind und damit auch die ältere Tochter. Sie ist sehr auf Standesunterschiede, Ränge und Manieren bedacht. Hat so wenig Kontakt wie möglich zu den Bediensteten und verehrt ihre Eltern. Sie ist eifersüchtig auf ihre kleine Schwester die immer hervorgehoben wird und will endlich heiraten um  selbst Herrin eines Heims zu werden. Allerdings ist sie nicht nur eifersüchtig, sondern auch intrigant um an das zu kommen was sie will. Trotz ihrer Prinzipien bin ich mit ihr nur auf eine neutrale Beziehung gekommen. Erpressung und Verleugnung sind einfach keine Dinge die in einen Charakter gehört.
Paul Melzer, der Erbe des Hauses, ist nicht nur der einzige Sohn sondern auch etwas schwierig. Er würde gerne mehr in der Firma machen, darf aber nicht. Das macht ihn nicht nur wütend. Er fühlt sich nutzlos. Sein Studium macht ihm keinen Spaß und mit seinen Schwestern ist es auch schwierig. Die eine ist Regel bewusst und unnahbar, die andere sehr kindisch und impulsiv. Und dann ist da ja noch Marie die ihn abweist. Trotzdem habe ich meine Skepsis ihm gegenüber bald abgelegt. Er hat einfach einen schweren Stand in der Familie.
Katharina Melzer ist die Jüngste im Haus und Liebling der Mutter. Sie kann sich alles erlauben, kommt mit allen durch und ist auch sonst sehr leidenschaftlich. Ja gerade zu kindisch. Auch wenn sie noch nicht volljährig ist so sollte sie sich nicht wie ein stures kleines Kind verhalten. Mir imponiert ihre treue Freundschaft zu Marie, doch ansonsten wollte ich sie ständig übers Knie legen. Kitty, wie sie genannt wird, hat mich so extrem an Lydia aus ‚Stolz und Vorurteil‘ erinnert das ich zwei kleine Pausen machen musste und nicht anders konnte als zu fluchen.
Durch ihr egoistisches und kindisches Verhalten hat sie bei mir einiges an Sympathie verloren.
Im Haus selbst habe ich mich sehr wohlgefühlt.
Anne Jacobs macht den Ort mit ihren Worten so lebendig, dass ich mir alles gut vorstellen konnte und den Twist im Haus richtig gespürt habe.
Ich will jetzt auch gar nicht mehr schreiben, außer dass ich mich sehr auf die weiteren Teile freue.

5 Flocken

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen